Am 31. Oktober ging es primär um Fortschritte bei der Finanzierung des Biodiversitätsschutzes und der Schaffung neuer Partnerschaften, aber auch um die Herausforderungen bei der Einigung über Finanzierungsstrukturen und die Beteiligung indigener Gruppen. Hier die wichtigsten Punkte im Einzlnen:
- EU-Finanzierung für den globalen Naturschutz: Die EU hat auf COP16 in Kolumbien zusätzliche finanzielle Unterstützung für den globalen Biodiversitätsschutz angekündigt. Aufbauend auf einer bestehenden Zusage von 7 Milliarden Euro (2021-2027) stellt die EU nun weitere fast 160 Millionen Euro bereit. Schwerpunkte sind 69 Millionen Euro zur Kapazitätssteigerung in Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik, 48 Millionen Euro gegen illegalen Wildtierhandel und 40 Millionen Euro zum Schutz der Meeresvielfalt außerhalb nationaler Gebiete. Neue Konzepte wie Biodiversitätszertifizierungen und Naturkredite sollen außerdem Investitionen in naturfreundliche Initiativen fördern.
- Einführung der „Mainstreaming Champions Group“: Unter Leitung Kolumbiens und Mexikos wurde die Mainstreaming Champions Group gegründet. Diese soll Biodiversitätsprinzipien in allen Wirtschaftszweigen verankern und eine naturfreundliche Wirtschaft bis 2030 fördern. Die Gruppe, unterstützt von Organisationen wie WWF, zielt auf sektorübergreifende Biodiversitätsintegration, besonders in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Finanzen, und setzt auf internationalen Wissensaustausch und Kooperation.
- Indiens widersprüchliches Engagement für Biosicherheit: Indiens nationale Biodiversitätsziele wurden auf der Konferenz aufgrund von Widersprüchen kritisiert. Während Indien mehr Biosicherheit und die Achtung lokaler Wissenssysteme verspricht, soll auch die biotechnologische Forschung gefördert werden. Kritiker bemängeln unzureichende Aufsicht und fordern mehr Transparenz und Verantwortung, um Biodiversitätsziele zu gewährleisten.
- Finanzierungsstreit zwischen Ländern: Ein wesentlicher Konfliktpunkt der COP16 ist die Biodiversitätsfinanzierung. Schwellenländer fordern einen speziellen Biodiversitätsfonds, während reichere Länder den bestehenden Global Environment Facility bevorzugen. Die Finanzierungslücke beträgt derzeit 700 Milliarden US-Dollar jährlich. Trotz bisheriger Zusagen von rund 8,39 Milliarden US-Dollar für den Naturschutz ist das Ziel von 20 Milliarden Dollar bis 2025 noch weit entfernt.
- Unstimmigkeiten kurz vor Konferenzende: Wenige Stunden vor Abschluss der COP16 bestehen weiterhin Differenzen in den Verhandlungen. Unter anderem geht es um die Gründung eines Gremiums zur Sicherstellung der Beteiligung indigener und lokaler Gemeinschaften. Während die EU dies unterstützt, lehnen Russland und Indonesien es ab. Weitere Themen sind die Einbindung afro-amerikanischer Bevölkerungsgruppen und die Finanzierung der Ziele des Kunming-Montreal-Rahmenwerks. Ein bedeutender Fortschritt war die Einigung auf den Schutz ökologisch wichtiger mariner Gebiete in internationalen Gewässern.
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