Peking 2008 wie es leibt und lebt. Es sollen große Spiele werden und China als die Großmacht zelebrieren, die es schon immer sein wollte. Die Spiele als PR-Spektakel!
Dabei passen die ersten Nachrichten aus dem Reich der Mitte so wenig ins PR- und so gut ins Gesamtbild. Es wundert nicht wirklich, dass die Spiele noch nicht begonnen haben, sich aber jetzt schon die Negativberichte häufen.
- Das Smogproblem ist immer noch nicht im Griff
- Die Pressefreiheit wird eingeschränkt
- IOC-Präsident Jaques Rogge rechnet mit Doping-Spielen
Das ist Olympischer Geist pur! Schneller, weiter, höher. Eigentlich wollte ich die Olympischen Spiele in Peking 2008 ja boykottieren, doch ich denke man sollte sie schauen, allein wegen der Nachrichten drum herum.
Doping, Radsport, Olympische Spiele?
Hat die Tour de France ein ruhiges Ende genommen und hinterließ den Eindruck, dass man wieder eine Sport und nicht eine Pharma-Berichterstattung verfolgt hat, so könnten sich in Peking wieder die Pharma-Konzerne in den Vordergrund drängen. Gab es eigentlich schon jemals vor beginn der Olympischen Spiele schon 3 Dopingfälle?
Wünschenswert wäre es ja, wenn die Spiele in Peking einen ähnlichen Stellenwert für den Sport insgesamt erlangen würden, wie die letztjährige Tour de France für den Radsport.
Die dramatisch wachsende Zahl an Dopingfällen führte zum Boykot der Sportberichterstattung der Tour im deutschen Fernsehen (okay, dem öffentlich Rechtlichen, aber die Pseudo-Sportberichterstattung in Sat 1 war ja nicht weiter relevant). Für die Tour führten sie zu ersten Schritten in eine saubere Richtung – vielleicht hin zu einem wirklichen sauberen Radsport (den wir allerdings dieses Jahr sicher noch nicht gesehen haben.) Der Weg ist das Ziel.
Imagedebakel für das IOC
Es wäre wünschenswert, dass Peking ein ähnliches Imagedebakel für das IOC und Jacques Rogge wird, wie die Tour 2007 für Christian Prudhomme. Debakel und vor allem Imagedebakel sind immer gut, denn sie wecken die selbstreinigenden (Markt-)Kräfte. Niemand wirb gerne mit Mogelpackungen – zumindest nicht, wenn jeder weiß, das es sich um Mogelpackungen handelt. Das mussten das Team Telekom und auch das Team Gerolsteiner schmerzhaft am eigenen Leib erfahren.
Wenn man die Augen vor der Schande nicht mehr verbergen kann, dann muss man Konsequenzen zeihen.
Vielleicht droht das den Olympischen Spielen nach Peking 2008 und China auf der Weltbühne nach der Olympiade im eigenen Land.
Erste Vorboten zeigen sich bereits, doch ob sie von nachhaltiger Wirkung sind, bleibt abzuwarten. Mit der Einschränkung der Pressefreiheit werden hier noch vor Beginn der Spiele die Vorurteile bestätigt, die ein Großteil der Welt China gegenüber schon immer hatte und so auch weiterhin haben wird.
- „Das IOC ist ein Gefangener Chinas“ (faz.net)
- Die Frechheit mit der Freiheit (sz)
- Olympia in Peking wird zur Farce (netzeitung)
- Peking schränkt Pressefreiheit ein (heute)
- China zensiert das Internet – das IOC tut nichts (Die Welt)
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