Stilblüten der CDU/CSU – Autobahnmaut

Wer erinnert sich nicht gerne an das Zukunftsthema Autobahnmaut mit dem die CSU den ausländischen Autobahnnutzern mal so richtig zeigen wollten, wo der Hase lang läuft:

Die Grünen, die vor dem Maut-Desaster gewarnt hatten, hatten natürlich keine Ahnung und waren Gaga. Für die jüngeren unter euch hier nochmal ein kurzer zeitlicher Abriss der Autobahnmaut Katastrophe:

Damals als Alexander Dobrindt noch von dem ganz großen Ding träumte

  1. Erste Pläne und Gesetzgebung (2013-2015):
    • 2013: Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wird die Einführung einer Infrastrukturabgabe für Pkw (umgangssprachlich als „Pkw-Maut“ bekannt) vereinbart, um ausländische Fahrzeughalter an den Kosten der Straßeninfrastruktur zu beteiligen.
    • 2015: Der Bundestag beschließt die Einführung der Pkw-Maut, die ab 2016 gelten soll. Deutsche Autofahrer sollen durch eine Kfz-Steuerentlastung im gleichen Umfang kompensiert werden, wodurch die Abgabe de facto nur für ausländische Fahrer gelten würde.
  2. Kritik und EU-Bedenken (2015-2017):
    • Die Europäische Kommission äußert Bedenken, dass die geplante Maut ausländische Fahrer diskriminieren würde, was gegen EU-Recht verstoße.
    • Im Juni 2015 wird ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet.
    • Nach Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung wird eine modifizierte Mautregelung vereinbart, die die Diskriminierungsvorwürfe entkräften soll.
  3. Gerichtsurteil und Stopp des Projekts (2019):
    • Juni 2019: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entscheidet, dass die deutsche Pkw-Maut gegen EU-Recht verstößt, da sie ausländische Autofahrer diskriminiere.
    • Unmittelbar nach dem Urteil stoppt die Bundesregierung das Projekt.
  4. Folgen und politische Konsequenzen:
    • Das Scheitern der Pkw-Maut führt zu erheblichen politischen und finanziellen Konsequenzen. Der Bund muss erhebliche Schadensersatzforderungen (243 Millionen Euro) der bereits beauftragten Betreiberfirmen begleichen.
    • 2020: Der Bundesrechnungshof kritisiert die Verantwortlichen (Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer & die CDU/CSU) für die hohe finanzielle Belastung durch den Maut-Stopp.

Deshalb, für AFD & BSW aber auch für die CDU/CSU gilt: Augen auf machen beim Wahlkreuz machen.

Published by

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.