#buchderwoche Niklas Luhmann – Ökologische Kommunikation

Das Einsteigerbuch für alle, die sich schon immer mal irgendwie mit Luhmanns Systemtheorie beschäftigen wollten. Luhmann umrist die Grundaspekte seiner Theorie in einer für ihn verständlichen Sprache am Beispiel der gesellschaftlichen Verarbeitung ökologischer Gefährdungen.

„Wie nie zuvor alarmiert die heutige Gesellschaft sich selbst, ohne jedoch über zureichende kognitive Mittel der Prognose und der Praxisanleitung zu verfügen. Man bemerkt nicht nur, dass die Gesellschaft ihre Umwelt verändert, sonden auch, dass sie damit die Bedingungen ihrer Fortexistenz untergräbt.“ (ebd., Seite 11)

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Gerhard Schulze – Die Beste Aller Welten

Von 2003, trotzdem aber mit interessanten Betrachtungen #buchderwoche #bookoftheweek #buch #soziologie #sociology #society #gesellschaft

Die „verstehende Soziologie“ Gerhard Schulzes geht in eine neue Runde: Nach seinem populär gewordenen Befund der „Erlebnisgesellschaft“, erklärt Uwe Justus Wenzels mit einem kurzem Blick zurück, gehe es nunmehr um die Konstellation der Ideen vom „Können“ und vom „Sein“ in modernen Gesellschaften. Diese beiden allein bestimmten laut Schulzes Kulturdiagnose unsere Existenz, wobei die Idee des „Könnens“, die mit einer Logik der permanenten Steigerung einher gehe, derzeit bestimmend sei. Aber: So geht es nicht weiter. Der Ausweg, den Schulze sich abzeichnen sehe, liege in der Hinwendung zum „Sein“, zur Nutzung all der Spielräume, die wir uns rastlos schaffen. Das passiere von ganz allein und fange damit an, dass uns die ewige Steigerung zunehmend absurd vorscheine: „Die Stunde der Kultur ist gekommen“. So weit, so gut – aber auch so alt, konstatiert Wenzel, und findet Schulzes Bestandsaufnahme ein wenig zu „erbaulich“, ohne den nötigen „Biss des Negativen“. (Perlentaucher)

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Wozu Systemtheorie und Niklas Luhmann? (SoWi-Stammtisch #08)

00:23 Begrüßung
07:22 Wirkungslosigkeit von Kritik
30:02 Warum Systemtheorie
34:12 Wo ist der Wissenschaftsdiskurs?
40:50 Theorie vs Empirie
42:29 Kritik an Karl Popper
49:30 Gründe gegen Systemtheorie?
1:09:11 Luhmann verunsichert
1:15:22 Luhmanns Schreibstil
1:18:11 Wer kann Systemtheorie?
1:23:41 Subjekt-Objekt-Trennung
1:34:58 Psychische Systeme
1:36:25 Wie empirisch ist Systemtheorie?
1:41:11 Kritik an Luhmannisten
1:44:48 Und wieder Empirieprobleme
1:51:34 Luhmann früher und heute
1:57:38 Eine Luhmann-Renaissance
2:07:56 Berufliche Verwendung
2:18:01 Verabschiedung

Niklas Luhmann war einer der herausragenden deutschen Soziologen des 20. Jahrhunderts. Seine Systemtheorie erhebt den Anspruch, Gesellschaft umfassend zu beschreiben. So reizvoll das auch klingen mag, so schwierig erscheint der Zugang zu seinem Denken. Wie er selbst sagte, muss schon viel passieren, damit man sich mit Systemtheorie beschäftigt. Angesichts begrifflicher Konzepte wie Autopoiesis, Erwartungserwartungen, strukturelle Kopplung etc. stellt sich die Frage, ob sich die Beschäftigung mit der Theorie überhaupt lohnt. Der Systemtheoretiker und „selbsternannte soziologische Scharlatan“ Klaus Kusanowsky (https://twitter.com/kusanowsky) erklärt uns Lohn und Reiz des Luhmannschen Blicks zweiter Ordnung.

Kanal von Klaus Kusanowsky: https://www.youtube.com/user/kusanowsky

Musik:
“Off to Osaka”
Kevin MacLeod
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Pierre Bourdieu – Die feinen Unterschiede

Dokumentation des Hessischen Rundfunks vom 3.11.1983 über den französischen Sozialphilosophen Pierre Bourdieu (+ 2002).
Bourdieus Analyse des kulturellen Konsums und des Kunstgeschmacks der Ober-, Mittel- und „Volksklasse“ (classe populaire) ist trotz der Anforderungen, die sie stellt, für alle von Interesse, die ihre eigenen, meist als selbstverständlich aufgefassten kulturellen Vorlieben und Praktiken überprüfen möchten. Der Reiz seiner Theorie liegt darin, dass er strikt phänomenologisch vorgeht und immer im Kontakt zum konkreten Alltag bleibt. Besonders charmant ist Bourdieus Hommage an sein großes Vorbild Norbert Elias und dessen „Prozess der Zivilisation“.

Herr Habermas, bitte retten sie nicht auch noch, es sind schon genug…

Herr Habermas hat wiedermal die Bühne betreten und wortgewaltig vor sich hin schwadronierend, das Gute verteidigt und das Böse gebrandmarkt, um „die Würde der Demokratie zu retten.“

Den Versuch, die Schuld bei den Geldverleihern und nicht bei denen die das Geld leihen zu suchen, hat es in der Geschichte schon öfters gegeben Herr Habermas, und auch politisches Missmanagement muss immer noch – zumindest in Europa – vom Bürger durch regelmäßige Akklamation bestätigt werden.
Wenn „die Bürger“ sich durch Desinteresse und voyeuristischem Vergnügen an bäuerlichen Balzritualen selbst entmündigen, kann man hierfür wohl kaum ein anderes System als das eigene Psychische verantwortlich machen. Oder anders ausgedrückt, frei nach Herrn Luhmann, „Herr Habermas, sie sind malwieder unterkomplex!“

Vielleicht sollten wir lieber darüber nachdenken die Würde der Gesellschaftswissenschaften zu retten, bevor „wir“ uns dem politischen oder wirtschaftlichen System zuwenden.
Herr Habermas kann dann ganz Gutmensch und frei von jedem wirtschaftlichem Interesse seine Suhrkamp-Essays in der Bild-Zeitung bewerben.

Max Weber ueber Soziologie

[Sociology is ] … the science whose object is to interpret the meaning of social action and thereby give a causal explanation of the way in which the action proceeds and the effects which it produces. By ‘action’ in this definition is meant the human behaviour when and to the extent the agent or agents see it as subjectively meaningful … the meaning to which we refer may be either (a) the meaning actually intended either by an individual agent on a particular historical occasion or by a number of agents on an approximate average in a given set of cases, or (b) the meaning attributed to the agent or agents, as types, in a pure type constructed in the abstract. In neither case is the ‘meaning’ thought of as somehow objectively ‘correct’ or ‘true’ by some metaphysical criterion. This is the difference between the empirical sciences of action, such as sociology and history, and any kind of a priori discipline, such as jurisprudence, logic, ethics, or aesthetics whose aim is to extract from their subject-matter ‘correct’ or ‘valid’ meaning.

Max WeberThe Nature of Social Action, 1922 (via yrselfsophy)